(slideshow: kaktusfrau-1-155x100-web.jpg, kaktusmann04-web.jpg)
(slideshow: kaktusmann04-2-web.jpg, kaktusfrau-2-155x100-web.jpg, kaktusmann-web.jpg)
(slideshow: kaktusmensch2.jpg, kaktusmensch7.jpg, kaktusmensch4.jpg, kaktusmensch3.jpg, kaktusmensch5.jpg, kaktusmensch8.jpg)
(slideshow: kaktushand100x100-web.jpg, kaktusfaust100x100-web.jpg, kaktusbein100x100-web.jpg)


(slideshow: kaktuskopf11.jpg, kaktuskopf4.jpg, kaktuskopf2.jpg, kaktuskopf5.jpg, kaktuskopf10.jpg, kaktuskopf1.jpg)






















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Mensch wie Du, Kaktus wie ich
(Human Like You, Cactus Like Me)


Arbeiten mit Kaktus, Sicily 2004 - 2007
In den Fotografien und Heliogravuren des Projekts „...Kaktus wie ich“ dokumentiert
Friedrich Gobbesso seine Auseinandersetzung mit Kakteen. Der Künstler selbst ist mit
Sizilien, dem Ur- sprungsort dieser Arbeiten, seit dem Kindesalter verbunden - das meh-
rere Jahre umspannende Projekt muss auch deswegen als eines seiner persönlichsten be-
griffen werden.
Gobbesso erforscht in „...Kaktus wie ich“ die Eigenschaften der extrem robusten Pflan-
ze und das Schaffen von Begegnungen, in denen sich der Mensch mit der Pflanze symbiotisch
vereint. Der Mensch (in Form von Gobbesso selbst) arbeitet dabei gegen die Feindlich-
keit des Kaktus, welcher sich umgekehrt mit seinen Mitteln gegen den Menschen richtet.
„...Kaktus wie ich“ wird so zum Mikro-Prototyp für den auf globaler Ebene vom Menschen
geführten Prozess, in dem die Natur dem Menschen unterworfen wird.
Gobbessos Ansatz jedoch ist komplementär zu diesem destruktiven menschlichen Stre-
ben: In sei- ner Begegnung mit der Natur werden Pflanze und Mensch zu einem kraftvollen
Kunstwesen. Mit Teilen des Kaktus rüstungsartig bedeckt, posiert Gobbesso vor dem Mee-
reshorizont. Seine Gesten bewegen sich zwischen kriegerischer Machtdemonstration und
leichtfüßiger Athletik - die Symbiose mit dem Kaktus verleiht dem Menschen in den far-
bintensiven Fotografien eine neue, ungesehene und unwirkliche Qualität. Gobbesso deutet
hier auf ein verstecktes und offenbar gewaltiges Potenzial, welches dieser „Kooperation“
innewohnt.
In den Heliogravuren von „...Kaktus wie ich“ verselbständigt sich Gobbessos „Geschöpf
“ weiter. Durch aggressive, ironische und sexuelle Konnotationen steckt der Künstler
ein komplexes Wirk- spektrum in seinen Arbeiten ab. So, als wolle er das Kunstwesen mit
eigener Autorität, mit Cha- rakter und mit der Fähigkeit zu Emotion ausstatten. Die
„Nachhaltigkeit“ dieses Vorgangs wird versta?rkt durch die archaische Anmutung der He-
liogravuren.
„...Kaktus wie ich“ kann zu den Arbeiten Gobbessos gezählt werden, in den der Künst-
ler am deutlichsten Position bezieht. Nicht nur macht er sich selbst zum Gegenstand des
Werks, sondern formuliert parallel dazu seine Vision eines potenten und unkalkulierba-
ren Zusammenlebens von Mensch und Natur. Im Bewusstsein ist dabei stets eine globale
Entwicklung, die seinem Konzept meist entgegenläuft.
Text: Enno Schramm


Mensch wie Du, Kaktus wie ich
(Human Like You, Cactus Like Me)

Working with cactus 2004 - 2006


In the photographs and photogravures Cactus Like Me, Friedrich Gobbesso documents his
long term examination of cacti. Since his early childhood, the artist has an intima-
te connection to Sicily, the place where this series stems from. It is one of his most
personal works.
In Cactus Like Me, Gobbesso explores the characteristic qualities of this extremely
robust plant by creating encounters and symbiotic fusions between plant and man. The
human, represented by Gobbesso himself, works against the spiny hostility of the cac-
tus. Thus, the series can be read as an analogy for the age old global endeavour of man
to subjugate nature.
Gobbesso’s approach, however, stands in sharp contrast to this destructive human
thrive: In his encounters with nature, human and plant merge into a powerful new crea-
ture. Geared up with parts of the cactus as body armour, Gobbesso poses in front of the
Mediterranean horizon. His gestures oscillate between bellicose demonstration of power
and athletic light-footedness. Through symbiosis with the cactus, the human being gains
an unseen and surreal quality in these vividly coloured photographs. Here, Gobbesso
points at a hidden and powerful potential that lies in this cooperation between cactus
and man.
In the photogravures, Gobbesso’s creature continues to assume an independent existence.
Through the use of aggressive, ironic and sexual connotations, the artist runs through
a gamut of themes characteristic for his work; almost as if he wants to equip his cac-
tus creature with its very own character, authority and emotional capability, a process
further enhanced by the anarchic appearance of the photogravures.
In Cactus Like Me Gobbesso takes a strong stance through his bodily presence and his
vision of a potent coexistence of man and nature; a vision that runs counter to the ac-
tual global development.

(slideshow: kaktuskopf11.jpg, kaktuskopf4.jpg, kaktuskopf2.jpg, kaktuskopf5.jpg, kaktuskopf10.jpg, kaktuskopf1.jpg)

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